Uganda

UGANDA AUF EINEN BLICK

Ein Land kämpft gegen Armut

Seine grüne und vielfältige Landschaft verschaffte Uganda einst die Bezeichnung „Perle Afrikas“. 

Die Präsidialrepublik mit Mehrparteiensystem und seinen knapp 40 Millionen EinwohnerInnen ist in vier Regionen und einer stetig wachsenden Zahl an Distrikten unterteilt – 2019 werden es voraussichtlich 121 sein.

Uganda ist, wie viele andere Länder Afrikas, ein Vielvölkerstaat: Rund 60 Ethnien leben hier zusammen. 

"Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den ländlichen Regionen, die Armut ist groß"

Uganda weist das neunthöchste Bevölkerungswachstum weltweit auf. Der größte Teil der Ugander und Uganderinnen lebt in den ländlichen Regionen unter großer Armut1. Die Menschen im Land kämpfen täglich für das Allernötigste. Nach offiziellen Angaben leben 69 Prozent der Bevölkerung nach wie vor von der Subsistenzlandwirtschaft.

Der informelle Sektor entwickelt sich stetig: Die Herstellung und Verkauf einfacher Produkte, kleine Dienstleistungen und Ähnliches sind für viele ein Zubrot. In der Hauptstadt Kampala wächst mit dem dort herrschenden Bauboom jedoch die Zahl der Menschen, die mit ihrem Verdienst ihren Lebensstandard verbessern können.

GESCHICHTE

Wie so viele afrikanische Staaten durchlebte Uganda im vorigen Jahrhundert eine Reihe von Höhen und Tiefen. Das Gebiet des heutigen Staates war ab 1896 britisches „Protektorat“. 1962 wurde Uganda zur unabhängigen föderativen Republik mit dem Staatspräsidenten Sir Edward Mutesa und Milton Obote als Premierminister.

Vier Jahre später hatte Obote den Präsidenten vertrieben und sich selbst zum Oberhaupt der Regierung ernannt. Teile der Wirtschaft wurden verstaatlicht, es gab blutige Proteste und Massaker.

Auf den Staatsstreich des Kommandeurs Idi Amin 1971 folgte dessen rund achtjährige Schreckensherrschaft: An die 300.000 Menschen starben in dieser Zeit gewaltsam, Tausende flüchteten ins Ausland. 1979 wurde der „Schlächter von Afrika“ gestürzt.

Ein Jahr später kam mit der anfangs bejubelten Rückkehr Milton Obotes wieder ein Despot an die Macht, der Amins Gewaltherrschaft noch übertraf: Rund eine Million Menschen starben bis zum Ende des Obote-Regimes im Juli 1985.

Seither steht Yoweri Kaguta Museveni, einer der hartnäckigsten Gegner Obotes, an der Staatsspitze. Zuletzt wurde Museveni 2016 in seinem Amt als Präsident bestätigt. Damit er bei den nächsten Wahlen 2021 wieder antreten kann, wurde jetzt schon die in der ugandischen Verfassung bestehende Altersgrenze von 75 Jahren gekippt.

Länderdaten

Hauptstadt:     Kampala

Region:           Sub-Sahara Afrika

Gesamtfläche: 241.550 km²

Bevölkerung:  42.723.139 (2018)

Ländliche Bevölkerung: 76 % der Gesamtbevölkerung (2018)

BIP pro Kopf: 643.14 US$ (2018)

Zugang zur Elektrizität: 22 % der Bevölkerung (2018)

Human Development Index (HDI): Rang 162 von 189 Staaten (2017)

Quellen: Energypedia, Liportal, UNDP

GESUNDHEIT, BILDUNG, WIRTSCHAFT

Uganda war eines der ersten Länder Afrikas, in dem HIV/AIDS im öffentlichen Diskurs thematisiert wurde. Durch Aufklärungskampagnen und Prävention konnten hier große Erfolge erzielt werden. Jedoch gab es im Gesundheitsbereich  nach Angaben der WHO in den letzten Jahren keine großen Fortschritte. Die Kinder- und Müttersterblichkeit im Land ist nach wie vor hoch und Malaria ein großes Problem. In den staatlichen Gesundheitszentren ist die Behandlung zwar kostenlos, aber es herrscht ein ständiger Mangel an Medikamenten und medizinischem Personal.

Der Zugang zu Bildung ist für die Bevölkerung Ugandas nach wie vor nicht einfach. Für Kinder und Jugendliche, die rund die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, stehen die Chancen auf einen guten Schulabschluss und eine adäquate Berufsausbildung schlecht. Die Volksschulbildung ist zwar seit vielen Jahren kostenlos, jedoch sind die Klassen in der Regel überfüllt und die Lehrkräfte meist ungenügend ausgebildet. Seit 2007 gibt es in Uganda auch kostenlose weiterführende Schulen, was den Anteil an Kindern, die eine Sekundarschule besuchen können, etwas erhöht. Gute staatliche Berufsschulen sind weiterhin selten. Durch Initiativen wie das Solarprogramm von Jugend Eine Welt gibt es in der beruflichen Bildung jedoch Fortschritte.

ENERGIE

Uganda hat einen Stromverbrauch von rund 215 kWh pro Kopf und Jahr. Das Land liegt damit weit unter dem weltweiten Durchschnittsverbrauch von 2.975 kWh pro Jahr2.  2018 hatten nur 22 Prozent der Bevölkerung überhaupt Zugang zu Strom und in ländlichen Regionen sind es noch weniger.

Die mit Abstand wichtigsten Energiequellen in Uganda sind noch immer Brennholz und Holzkohle. Rund 90 Prozent des Energieverbrauchs wird durch Biomasse erzeugt. Das hat zu einer starken, teils illegalen Abholzung der Wälder geführt. Auch führt das Heizen mit Holz zu Luftverschmutzung und gesundheitlichen Problemen.

"Der Zugang zur Elektrizität für die Bevölkerung ist sehr niedrig, ganz besonders im ländlichen Raum"

Das Land wäre grundsätzlich reich an nachhaltigen Energieträgern. Dennoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien noch sehr gering. Die ugandische Regierung bemüht sich um die Erzeugung und Verteilung von Energie und hat dafür den Energiesektor reformiert. Private Investitionen in erneuerbare Energien, wie beispielsweise Solarenergie, sind nun leichter möglich.

1 www.liportal.de/uganda - das Länder-Informations-Portal

2 energypedia, Uganda Energy Situation: www.energypedia.info/wiki/Uganda_Energy_Situation

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