DIE KRAFT DER SONNE NUTZEN
Das Solarprogramm von Jugend Eine Welt
Mehr Menschen in Äthiopien und Uganda den Zugang zu Strom ermöglichen, die Umwelt schützen und gleichzeitig Jugendlichen die Chance auf eine zukunftsträchtige Ausbildung und damit auf einen Ausweg aus der Armut geben – das sind die erklärten Ziele des Solarprogramms von Jugend Eine Welt.
Damit trägt das Programm zur Verwirklichung wichtiger SDGs, den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, bei. Besonders SDG 4 „inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle“ und SDG 7 „Zugang zu verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle“ werden im Programm umgesetzt.
Derzeit befindet sich das Solarprogramm in der zweiten Phase. Die erste Phase startete bereits 2016 in Äthiopien. Seit 2019 wird das Programm neben Äthiopien auch in Uganda durchgeführt. Gefördert durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und in Kooperation mit Bildungseinrichtungen der Salesianer Don Boscos richtet Jugend Eine Welt an neun Standorten Ausbildungszweige für Elektro- und Solartechnik ein.
Bei der praktischen Umsetzung des Programmes vor Ort wird Jugend Eine Welt durch den Einsatz von Senior Experts Austria und Ingenieure ohne Grenzen Austria unterstützt.
DAS SOLARPROGRAMM IN ÄTHIOPIEN
In Anspielung an den 13-monatigen Kalender Äthiopiens begann 2016 unter dem Titel "13 Monate Sonnenenergie pro Jahr!" die erste Programmphase. Bis 2018 wurden an Don Bosco-Berufsschulen in den Städten Adwa, Addis Abeba, Dilla und Gambella Ausbildungsmodule für Solarenergie eingeführt.
Seitdem können junge Männer und Frauen in drei Jahren eine Ausbildung zum Elektrotechniker oder zur Elektrotechnikerin mit einem Schwerpunkt auf Solartechnik / Photovoltaik absolvieren. Für Berufstätige gibt es zudem die Möglichkeit, in Kurzkursen eine Fortbildung für Solartechnik zu machen. Durch die Einrichtung von modernen Solarwerkstätten und die Installation von Muster-Photovoltaik-Anlagen an den Berufsschulen haben die Ausbildungskurse einen starken Praxisbezug. In speziellen Train the Trainer-Kursen werden außerdem auch Lehrkräfte für Solartechnik ausgebildet.
"13 Monate Sonnenenergie pro Jahr!" - das erste Programm
Neben den Solar-Ausbildungen bemüht sich das Programm auch um die Stärkung des Umweltbewusstseins bei jungen Äthiopiern und Äthiopierinnen. Dafür wurden an Volksschulen und weiterführenden Schulen sogenannte Green Clubs initiiert, in denen sich Schulkinder und Jugendliche spielerisch und kreativ mit den Themen, Naturschutz, Abfallentsorgung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Um eine größtmögliche Nachhaltigkeit des Programms sicherzustellen, vernetzt sich Jugend Eine Welt mit anderen Bildungseinrichtungen vor Ort und kooperiert mit Regierungsstellen sowie mit anderen nationalen und globalen Entwicklungsprogrammen in den Bereichen Bildung, Umwelt und Energie.
Ein wichtiger Meilenstein ist die staatliche Akkreditierung der Solar-Ausbildung. Damit stehen deren Inhalte auch anderen, staatlichen Bildungseinrichtungen zur Verfügung, die in Zukunft jungen Menschen die Ausbildung zur Solartechnikerin oder zum Solartechniker ermöglichen können.
Eine Erfolgsgeschichte
FORTSETZUNG IN UGANDA
Während die Ausbildungskurse in Äthiopien schon die ersten Absolventinnen und Absolventen hervorbringen, startete 2019 die zweite Programmphase in Uganda. Bis 2022 sollen dort an den Standorten Palebek, Kamuli und Bombo ebenso Ausbildungen für Solartechnik eingeführt werden. Dabei wird Wissensaustausch groß geschrieben, denn die Standorte in Uganda profitieren von den Erfahrungen aus Äthiopien. So können Kursmodule optimiert und die Programminhalte noch effizienter umgesetzt werden.
Aber auch in Äthiopien wird das Programm weiter ausgebaut: Mit Mekelle und Bosco Children kommen dort ab 2019 zwei weitere Berufsschulen hinzu. Insgesamt gibt es damit in Uganda und Äthiopien neun Berufsschulen, die jungen Menschen eine Ausbildung im zukunftsträchtigen Bereich Solarenergie bieten können.
Wie in der ersten Projektphase werden auch in Uganda Lehrkräfte für Solarenergie ausgebildet. Ebenso wird es in Uganda weitere Green Clubs geben, damit die junge Generation von klein auf ein Bewusstsein für die Bedeutung von Umweltschutz entwickelt. Der Austausch mit lokalen Institutionen sowie die Einbindung in die nationalen Energiestrategien sind auch in dieser zweiten Projektphase wichtig.
FRAUENFÖRDERUNG IM FOKUS
Wie in Österreich sind auch in Äthiopien und Uganda Frauen in technischen Ausbildungszweigen und Berufen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Jugend Eine Welt legt bei seinem Solarprogramm daher besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen. Sie werden ausdrücklich ermutigt, an den Kursen teilzunehmen oder Lehrerinnen für Solartechnik zu werden. Einige Vorbilder gibt es bereits, die als Solarelektrikerinnen arbeiten oder das Fach unterrichten. Die aktive Förderung von Frauen und Mädchen zeigt bereits Wirkung: Der Frauenanteil in den Ausbildungen für Elektrotechnik ist schon höher als an österreichischen HTLs für Elektrotechnik.
"Das Solarprogramm legt besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen"